Hintergrundmaterial zu Mythos

MacLoughlin und d’Albret auf dem Río Sillay

Tuisto und Ymir
Der römische Historiker Tacitus (58 - 120) erwähnte einen germanischen Gott namens Tuisto, der der Erde „entsprossen“ sei. Tacitus zufolge führten die germanischen Stämme ihre Abstammung auf dessen Sohn Mannus zurück. Ymir ist ein Riese der skandinavischen Mythologie, der von Odin und den anderen ersten Göttern getötet wurde. Aus seinen Körperteilen schufen sie die Erde.

Der nordische Weltenbaum
Der Weltenbaum oder die Weltesche Yggdrasil verkörpert in der nordischen Mythologie die gesamte Welt. In der Edda ist Yggdrasil der Versammlungsort (Thing) der Götter. Von den Sachsen wurden in vorchristlicher Zeit Bäume oder Holzstämme als Sinnbild für die Weltsäule verehrt, die Irminsul, die das Himmelsgewölbe trägt. Irminsul und Yggdrasil sind beide Vertreter des Weltenbaums. Karl der Große (748 - 814) und die Franken besiegten die Sachsen und christianisierten sie. Wären die Sachsenkriege anders ausgegangen und hätten statt der Franken die Sachsen die Herrschaft über große Teile Europas erlangt, wer weiß, wen oder was die Mehrheit der Gläubigen heute verehren würde.

Karl Martell und die Mauren
In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts schlugen die Franken unter Karl Martell, Hausmeier der Merowinger, gemeinsam mit den Langobarden 732 und 737 aus Spanien eingefallene maurische Heere zurück. Möglicherweise verhinderte Martell (der Hammer) damit die Ausweitung der Herrschaftsgebiete der Araber, die zwei Jahrzehnte zuvor den Westgoten die iberische Halbinsel (Spanien) bis auf den Norden abgenommen hatten. Hätten die Mauren von Westen aus Europa erobert, wäre es gut möglich, dass statt des damals noch in Europa expandierenden Christentums der Islam die vorherrschende Religion geworden wäre. Es ist allerdings auch möglich, dass die Einfälle der arabischen Heere nach Frankreich nur Raubzüge waren, und keine Eroberungsversuche.

Tlaloc, Gott der Azteken
Für die Azteken war Tlaloc einer der wichtigsten Götter, verantwortlich für das Wetter, aber auch für Krankheiten. In der Hauptstadt der Azteken, Tenochtitlan (Mexico-Stadt) war auf der großen Tempelpyramide neben dem Tempel für den Hauptgott Huitzilopchtli ein zweiter Tempel dem Tlaloc gewidmet. Ihm wurden Menschen eigentlich durch Ertränken geopfert. Bei der Einweihung der großen Pyramide, auf der auch der Tlaloc-Tempel stand, wurden 1487 angeblich Tausende Menschen umgebracht. Ihnen wurde von Priestern das Herz aus dem Leib geschnitten. Diese Art der Tötung fand sonst allerdings eigentlich zu Ehren von Huitzilopochtli statt, nicht zu Ehren von Tlaloc.

Jakobsleiter
Im Buch Genesis wird der Traum von Jakob, Enkel des Abraham und Sohn des Isaak, beschrieben: „Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand oben und sprach: Ich bin der Herr, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.“ Diese Treppe nennt man Jakobsleiter. (Zitiert nach der Einheitsübersetzung er Bibel)

Hexenhammer
1486 veröffentlichte der Dominikanermönch Henricus Institoris ein Buch unter dem Namen Malleus Maleficarum (Hexenhammer). Das Werk fasste zusammen, was er und andere damals über Hexen zu wissen glaubten und darüber, wie man sie erkennen, überführen und bekämpfen könnte. Ob der Dominikaner Jakob Sprenger ebenfalls an dem Buch beteiligt war, ist unklar.

 

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