Hintergrundmaterial zu Mythos
Arnaud d’Albret und Bertrand Merdrignac auf dem Flug nach Lima
Kirchenvater Antonius
Der Heilige Antonius war ein ägyptischer Mönch und Einsiedler
des 3./4. Jahrhunderts. Er gehört zu den Begründern des Mönchtums.
In den Zeiten der Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian zogen Gläubige
wie Antonius in die Wüstengebiete und lebten dort in Askese, bis sie
sich unter Kaiser Konstantin zurück in die Heimat wagten. Antonius’
Motto und das der übrigen Asketen war angeblich „Fliehe den Bischof
und die Frau“, was bedeutete, dass sie sich in ihrem Glauben weder
von Glaubensbrüdern noch von Familienangehörigen beeinflussen
lassen wollten.
Die Versuchungen des heiligen Antonius, von denen berichtet wird, gingen
vom Teufel aus, der in der Gestalt verführerischer Frauen auftrat oder
von Dämonen und wilden Tieren, die den Mönch mit Zähnen,
Hörnern und Krallen zerfleischten, seine Zelle in Brand setzten und
ihn sogar in die Luft hoben. Der Mönch hielt den Torturen aber genauso
stand wie den Verführungskünsten des Teufels. Das Motiv der Versuchung
des Heiligen Antonius ist bis heute ein beliebtes Motiv in der Malerei.
Hiob/Ijob
Eines der berühmtesten Bücher des Alten Testaments. Es handelt
von einem reichen, angesehenen, untadeligen und rechtschaffenen Mann im
Lande Uz, der Gott fürchtete und das Böse mied. Eines Tages kamen
die „Gottessöhne“ zum Herrn, „darunter der Satan“.
Dieser verleitete Gott zu einer Art Wette: Er sagte, Hiob würde Gott
„ins Angesicht fluchen“, wenn der Herr seine Hand gegen ihn
ausstrecken - also ihn Schlimmes widerfahren lassen - würde. Das Buch
handelt vom Theodizee-Problem, also der Frage, wieso Gott Furchtbares geschehen
lässt oder sogar herbeiführt, wenn er doch gerecht ist.
Elihu
Kardinal Merdrignac spricht seinen Neffen d’Albret mit dem Namen einer
Figur aus dem Buch Hiob an. Elihu ist der jüngste der vier Freunde
von Hiob, die mit diesem über sein Schicksal sprechen - und er ist
zugleich derjenige, der im Sinne des danach zu Hiob sprechenden Gottes darauf
hinweist, dass man mit Gott nicht richten kann.
Der Heilige Augustinus von Hippo
Augustinus (354 bis 430) ist einer der wichtigsten christlichen Kirchenväter.
Der Satz „Sich von Ihm abzuwenden, ist nur ein vergeblicher Versuch,
uns selbst davonzulaufen“, stammt von Papst Benedikt XVI. aus seiner
Ansprache vom 19. Juli 2008 auf der Pferderennbahn Randwick, Sydney, Australien,
am Weltjugendtag. Er bezieht sich auf die Bekenntnisse des Augustinus, Buch
VIII, Kapitel 7.
Auf Augustinus geht nicht nur die Lehre der Erbsünde zurück. Er
war auch einer der wichtigsten Architekten des Bildes von der Hölle,
in der die Sünder immerwährende Qualen erleiden müssen. Und
auch der Vorstellung des Fegefeuers, dessen Qualen von den letzten Sünden
reinigen sollen, bevor der Gläubige in den Himmel kommt, verhalf er
zum Durchbruch.