Hintergrundmaterial zu Mythos

Robert York taucht vor Fort Pierce, Florida, USA

Hurrikan David
Am 30. August 1979 wurde der Hurrikan David in die Kategorie 5 eingestuft. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt südlich von Puerto Rico. Einen Tag später erreichte er die Dominikanische Republik im Westen von Santo Domingo und zerstörte ganze Gemeinden. Danach überquerte er die Ostspitze von Kuba, kam am 3. September zur Küste Floridas nahe West Palm Beach. Er setzte dort seinen Weg Richtung Norden fort, bis er - nun allerdings kein tropischer Wirbelsturm mehr - Neu-England erreichte. Vermutlich tötete er etwa 2000 Menschen, die meisten Opfer forderte er in der Dominikanischen Republik, wo es zu massiven Überschwemmungen kam. In dem Bergdorf Padre las Casas überflutete das Wasser des Rio Yaque die Kirche und das Schulhaus, in denen die Bewohner Zuflucht gesucht hatten. 400 Menschen ertranken, als sie versuchten, sich von dort aus ins Stadtzentrum zu retten, wie David Longshore in seiner „Encyclopedia of Hurricanes, Typhoons, and Cyclones“ berichtet.

An der Küste Floridas tauchen nach solchen Stürmen tatsächlich immer wieder Silbermünzen auf, die von den Schiffen stammen, die dort gesunken sind. Da aus den historischen Dokumenten die ungefähre Position etlicher Wracks bekannt ist, kann man vermuten, von welchen Schiffen die Münzen stammen dürften. Die Schatzflotte von 1715 war vor Vero Beach gesunken. Hier, am Sebastian Inlet, fand auch Kip Wagner, einer der Schatzsucher, die später berühmt werden sollten, 1955 nach einem Hurricane am verwüsteten Strand Münzen, sogenannte 8 Reales (Piece of eight) und andere Hinweise auf Schiffswracks.

Die Urca de Lima
Die Urca de Lima, eine Galeone der Schatzflotte von 1715, wurde 1928 bei Fort Pierce wiederentdeckt und nach und nach von Tauchern geplündert. 1980 untersagte der Bundesstaat Florida die Schatzsuche am Wrack und erklärte die Reste des Schiffes 1987 zum ersten archäologischen Unterwasserschutzgebiet. Die Lage ist durch eine Boje markiert. Informationen, Bilder und Videomaterial findet man auf den Seiten von „Florida’s Museums in the Sea“. unter http://www.museumsinthesea.com/urcadelima/tour.htm

Der Prozess um die Nuestra Señora de la Cruces
Diese spanische Galeone des 18. Jahrhunderts ist einem anderen Schiff nachempfunden, dass 2007 von der amerikanischen Schatzsucher-Firma Odyssey Marine Exploration vor Portugal entdeckt wurde. Im Rahmen des Projekts „Black Swan“ konnte das an der Börse notierte Unternehmen fast 600.000 Münzen bergen, vor allem Silbermünzen, aber auch Hunderte aus Gold. Der Wert des 17 Tonnen schweren Fundes wird auf 500 Millionen Dollar geschätzt. Nachdem die Münzen in 551 Plastikeimern in ein geheimes Lagerhaus in Sarasota, Florida, gebracht worden waren, veröffentlichte die Firma den Fund. Ihr Stock Value stieg um etwa 80 Prozent.

Allerdings erklärte die spanische Regierung, dass es sich bei dem Schiff um die „Nuestra Señora de las Mercedes“, eine spanische Fregatte, handeln sollte, die von den Briten 1804 versenkt worden war. Die Spanier klagten vor einem Gericht in den USA, auch Peru meldete Ansprüche sowie 25 Erben von Seeleuten, die an Bord des Schiffes gewesen waren. 2012 fiel das Urteil: Die Amerikaner mussten den Schatz an Spanien ausliefern. Die Firma Odyssey Marine Exploration hatte darauf beharrt, dass nicht sicher sei, ob es sich überhaupt um die „Nuestra Señora“ handelte, die sie mit Hilfe eines ferngesteuerten Tauchroboters in 1100 Metern Tiefe entdeckt hatten. Doch dem Gericht zufolge passte die Ladung eindeutig zu der spanischen Fregatte. Die Münzen werden nun in spanischen Museen ausgestellt. Als ein Richter 2009 erstmals festgestellt hatte, der Schatz gehöre wohl Spanien, war der Wert der Aktien des Unternehmens um fast 50 Prozent gefallen.

Die Ähnlichkeiten der Ereignisse in meinem Buch mit der Realität sind natürlich nicht zufällig. Aber Rob York ist keiner bestimmten realen Person nachempfunden, sein Unternehmen keiner bestimmten realen Firma.

 

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